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26
Januar
Voll gegen die Wand
von Lurg:

Mit dem Eintritt in das dritte Jahrtausend der christlichen Zeitrechnung, hat sich nicht bloß eine Zahl geändert, sondern auch Perspektiven und Herausforderungen, denen sich die westliche Welt stellen muss. Information, Kommunikation und insbesondere Wissen gewinnen einen immer größeren Einfluss auf die Geschicke jedes Individuums und somit in logischer Konsequenz auch auf die Gesellschaften, deren Teile die Individuuen sind.
Umso klarer mir diese Einsicht wird, desto alamierender sehe ich die missliche Lage in der sich unser Bildungssystem befindet. Die Weichen der Zukunft werden bereits im Alter von ca. 10 Jahren gestellt und nicht selten führen sie auf ein Abstellgleis, von dem es kaum eine Chance zur Umkehr gibt. Einmal abgesehen von der destruktiven Wirkung auf das einzelne Individuum entzieht dieses System auch der Gesellschaft viel Kraft, einen großen Teil ihres so wertvoll gewordenen Humankapitals. Jeder der auf diesem Gleis zu stehen kommt zählt automatisch zur marxschen "industriellen Reservearmee", so hart es klingt - zum Ballast der modernen Wissensgesellschaft.
Wenn wir uns nicht irgendwann genötigt sehen wollen diesen Ballast abzuwerfen, muss ein radikales Umdenken stattfinden, und hiermit sollen nicht nur politische Entscheidungsträger sondern vielmehr die breite Öffentlichkeit in die Verantwortung genommen werden. Es ist unser aller Pflicht ein neues, effektives Bildungssystem ohne soziale Ausgrenzung, aber mit gleichen Bildungschancen für jeden, zu schaffen.
Es ist ja nicht der Fall, dass es an guten, funktionierenden Beispielen mangelt. Ein Blick ins umliegende Ausland beschert uns funktionstüchtige Modelle, die seit Jahren erfolgreich praktiziert werden. Nun kann auf die horenden Kosten hingewiesen werden, die durch eine allumfassende Reform entstehen würden, zugleich sollte jedoch die Dringlichkeit dieses Unterfangen jegliche Kostenkalkulation rechtfertigen, ja sie irrelevant werden lassen. Schliesslich handelt es sich bei den entstehenden Kosten nicht um verlorenes, geschweige dann verschwendetes Geld. Das Gegenteil ist der Fall: es ist eine hochverzinste Kapitalanlage, die gerade in Zeiten guter Konjunkturdaten sinnvoll ist. Denn jedes Individuum, das nicht auf dem Abstellgleis landet, dem es gelingt sich auf dem qualifizierten Arbeitsmarkt zu platzieren ist ein doppelter Gewinn. Zum einen müssen die Subsistenzkosten nicht mehr von der Gesellschaft getragen werden und zum anderen leistet es seinen Beitrag durch die Besteuerung seines Einkommens.
Gerade jetzt, bei guter konjunktureller und politischer Ausgangssituation ist die Zeit zu handeln! Die BRD benötigt diese Reform wie ein Junkie seine Drogen, um weiter zu machen, um fortzubestehen.
Daher mein Appell an die Parteien: Tut wozu ihr gewählt worden seid und sichert unsere Zukunft. Wenn ihr dies nicht wollt habt ihr eure Stellung und das damit einhergehende Prestige nicht verdient und gehört ins Gesicht gespuckt und geächtet.
Aber auch ein Appell an alle anderen Menschen unserer Republik: Setzt euch für eure Zukunft ein, sorgt dafür, dass dieses Thema an Präsenz gewinnt und sich die "Obrigkeit" nicht mehr drücken kann. Dabei spielt es keine Rolle ob alt oder jung. Für die Alten wird der Lebensabend sicherer und für die Jungen stehen die Sterne an jenem Abendhimmel günstiger als zuvor.

 
 
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Last update: 2007.01.31, 14:16
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